heiraten – früher eine Notwendigkeit und heute?

Heiraten in Turnschuhen

,heute darf man heiraten, man muss nicht mehr. Selbst dann nicht wenn man ‘muss’.

Dieses ‘heiraten müssen’ von früher das gibt es heute glücklicherweise nicht mehr. Jedenfalls nur noch sehr selten und nur dann, wenn man noch in alten Vorstellungen und Konventionen feststeckt.

Die Institution Ehe hat heute eine andere Qualität.

Rückblick – Damals

Noch bis in die 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts war Heiraten eher eine Versorgungsmaßnahme für junge Frauen. Diese hatten häufig nicht einmal eine Schulbildung, durften keinen Beruf erlernen, konnten nicht eigenständig für sich sorgen, waren sozusagen abhängig vom Elternhaus.

Mädchen

wurden von den im Haushalt lebenden Frauen in hauswirtschafltichen Dingen unterwiesen. Schon sehr früh wurden sie in die häuslichen Pflichten mit eingebunden, mussten mithelfen. So erlernten sie alles, was eine Frau für den Haushalt und die spätere Erziehung ihrer Kinder wissen musste bereits von Kindesbeinen an.

Für junge Männer

war die Gründung eines eigenen Haustandes eine Notwendigkeit. Eine Frau zu haben, die für den Haushalt sorgte und ihm Kinder gebar. Und tatsächlich hatte auch der Mann, der Vater, das Hohheitsrecht über die Kinder. Kinder als Altersvorsorge, in Zeiten, in denen es noch kein funktionierendes Rentensystem gab und schon gar keine Pflegeeinrichtungen und man Geld nur vom Hörensagen kannte, eine lebenswichtige Notwendigkeit.

Häufig verstarben Frauen bei der Geburt und da war es nicht ungewöhnlich, dass der Witwer sich die unverheiratete Schwester der Verstorbenen zur Ehefrau nahm. Seine Kinder waren damit versorgt und der ledigen Tante war ein Dasein als ‘Frälle’ erspart.

Noch bis in die späten 20er Jahre galt, wer ‘Keinen’ abbekommen hatte, als ‘alte Jungfer’ und das oft schon mit erst 25 Jahren. Noch schlimmer war der Begriff für die ‘Sitzengebliebene’, die allgemein nur bemitleidet wurde.

Das Los dieser jungen Frauen war eine bessere Dienstmagd im Haushalt der Eltern oder bei Geschwistern. Geduldet und oft ungeliebt, weil ein unliebsamer Mitesser an einem sowieso kargen Mittagstisch.

Männer hatten das Privileg, dass sie auch noch später ehelichen konnten. Heiraten in den mittleren Jahren war keine Seltenheit. Fanden sie jedoch keine Frau die sie nahm, dann blieb ihnen oft nur der Ausweg über das Wasser nach Amerika. Die Daheimgebliebenen in der Familie waren froh um jeden Esser weniger, der die sowieso schmale Küche nicht noch weiter schmälerte, da er keinen Ertrag zum Haushalt beisteuern konnte. Kaum Einer hatte eine Beraufsausbildung, denn damals musste man seinem Lehrherrn noch Geld dafür bezahlen, dass man einen Beruf erlernen durfte.

Verhütung kannte man nicht und war auch nicht erlaubt.

Häufig gab es eine Vielzahl an Kindern in den Familien und es reichte nicht zum Leben und auch nicht zum Sterben, wie der Volksmund sagt. Manche der Kleinen überlebten kaum ihr erstes Lebensjahr. Meist waren es ungeliebte Kinder, ‘Bälger’ genannt, die das sowieso schwere Leben noch mehr erschwerten, besonders für die Mütter, die kaum entbunden, schon wieder geschwängert wurden.

Mädchen die unehelich schwanger waren, brachten Schande über ihre Familien, sie wurden versteckt oder zu entfernten Verwandten geschickt. Dort wurden sie als billige Dienstmagd verdingt bis zur Geburt des Kindes. Das Kind nahm man der Mutter weg, gab es in die Obhut von Kloster und Kirche oder es fanden sich Ehepaare, die kinderlos geblieben waren, die das Kind an ‘Kindesstatt’ annahmen. Das Los dieser Kinder war häufig gezeichnet von Elend,  man ließ sie ihre Herkunft spüren und verlangte Dankbarkeit, dass man sie aufgenommen hatte. Schließlich war ihnen das Leben in einem Heim erspart worden. Ihr Leben war hart, Liebe fand darin wenig Raum.

Die Ehe war der einzige Ausweg aus diesem Dilemma der ledigen Mütter

Der Weg dieser ledigen Mütter war vorgezeichnet und in der Regel kein Guter. Es war ein großes Glück, fanden sich noch Junggesellen, Daheimgebliebene, die ihrem Dasein als Knecht, als unnützer Esser in der eigenen Familie entfliehen wollten oder auch Witwer bereit, die Mütter zu nehmen, zu ehelichen. Trotz der Schmach, die die ledige Mutterschaft mit sich brachte und dadurch dem ‘Bastard’ den Vater zu ersetzen.

heute – heiraten, eine freie Entscheidung

für ein Leben mit einem geliebten Menschen. Selten noch werden Ehen aus Not geschlossen. Heutzutage hat die Ehe eine andere Qualität, sie ist freier, ungezwungener, selbstbestimmter und

geheiratet wird aus Liebe, alte Traditionen werden aufgelockert.

Junge Frauen brauchen keine Aussteuer mehr mit in die Ehe zu bringen. Männer müssen keinen Brautpreis mehr bezahlen. Selbst das Heiraten in Weiß ist heute kein ‘muss’ mehr und auch der schwarze Anzug ist hinfällig geworden.

Hochzeiten werden im Stil der Mode gefeiert. Mode ist, was gefällt.

Auswahl für eine einzigartige Feier, für den schönsten Tag im Leben:

Musikalische Umrahmung der Hochzeitszeremonie, Ringtausch,
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© Gaby M