Der Osterhase und die Ostereier
- Ostern, bald ist es wieder soweit,
der Osterhase hoppelt über die Felder, in die Gärten und sogar in die Häuser und bringt seine buntbemalten Eier mit.
So erzählt man es jedenfalls den Kindern, die ja nicht nur an den Weihnachtsmann glauben, sondern auch an den Osterhasen, oder sogar noch an den Storch, der die Geschwister bringt.
In einer aufgeklärten Zeit verwunderlich, aber weshalb nicht, es schadet ja nicht, an Märchen zu glauben, wenn sie glücklich machen.
Da ich ja weiß, dass Hasen keine Eier legen, schließlich sind sie weder Hühner noch Vögel, bin ich den Haseneiern auf der Spur.
Ich sehe sie momentan morgens beim Laufen mit den Hunden,
die Hasen, und Franzi mein kleiner Terrier sieht sie auch. Sie ist aber nicht schnell genug, sie fängt nicht Einen und so kann ich nicht fragen, woher die Hasen die Ostereier nehmen, die ich dann am Sonntag, bunt gemischt und hart gekocht, auf dem Ostertisch finden werde.
Kurz und gut dachte ich mir, da will ich dem Osterhasen mal zur Hand gehen, denn schließlich gehören Ostereier zum Osterbrauch.
Sorbische Wachsmaltechnik zu Ostern.
Die Technik kannte ich bereits aus meinem Ungarnurlaub. Eine liebe Freundin malt solche Eier in allen Größen. Hühner-, Enten- und Gänseeier. Dazu sammelt sie schon lange vor Ostern die Eierschalen. Ausgeblasen werden sie dann bemalt und mit einem Band an den Osterstrauß gehängt.
Woher der Brauch mit den Ostereiern kommt ist umstritten
Irgendwo hab ich gelesen, die älteste bekannte Quelle, in der ein Osterhase erwähnt wird, wäre die wissenschaftliche Arbeit des Medizinprofessors Georg Franck zu Franckenau. 1682 schreibt er in "De ovis paschalibus von 'Oster-Eyern'.
Ostern ist ja nun eigentlich ein christliches Fest,
das höchste und bedeutendste wenn man so will. Es gründet sich auf das Leiden und Sterben und auf die Auferstehung des Erlösers Jesus Christus. Gründonnerstag mit dem Blick auf das Leiden und Ringen des Gottessohnes, Karfreitag mit dem Gang auf Golgatha, der Kreuzigung und schließlich Ostern, der Tag der Auferstehung des Erlösers.
Voran geht der Palmsonntag, an dem schon voreilig Eier gefärbt und verteilt werden, wohl weil man es nicht erwarten kann, das Osterfest, mit all den schönen Dingen die heutzutage auf dem Ostertisch stehen. Zeit wars, endlich nach der langen Enthaltung von Schlemmerei und Leckerei.
Denn, dem Osterfest voran geht die Fastenzeit
Vierzig Tage für Fasten und Beten. Auch heute noch halten sich Viele an dieses kirchliche Gebot. Diese Zeit galt als Bußzeit für Sünder und war auch Vorbereitungszeit für die Taufe, die in der Osternacht gespendet wurde.
Unabhängig vom christlichen Osterfest gab es in alter Zeit bereits das Ei als Symbol für die Fruchtbarkeit. Alte Mythen erzählten, die Götter seien aus Eiern geboren. Der Frühling sei in Eiern versteckt, glaubten die Chinesen und verschenken noch heute Eier, wenn es ein Junge werden soll.
Das Färben der Eier hat eine lange Tradition. Ehemals war es die Farbe rot, vielleicht als Symbol für das Blut Christi. Später kamen dann andere Farben und andere Färbtechniken hinzu. Wer besonders viel Geld hatte, beauftragte sogar Juweliere mit dem Schmücken der Eier und so kam es zu dem berühmten Fabergéei, welches Zar Alexander III. seinem Goldschmied in Auftrag gab.
Nun wissen wir aber noch immer nicht wie der Hase zu den Ostereiern kam, oder doch?
Hasen waren der Frühlingsgöttin Ostara geweiht. Die alten Germanen opferten ihr die ersten Märzhasen und dies zusammen mit bunten Eiern, so sagt man jedenfalls. Ob das jedoch tatsächlich so war oder auch nur eine Mär, wissen wir nicht genau und, ob sich das Wort Ostern davon ableiten lässt eigentlich auch nicht. Die Behautptung, so habe ich mir sagen lassen, käme von Jakob Grimm. Grimms Märchen halt.
Eine weitere Sitte war in der Karwoche den Pachtzins an den Lehnsherrn zu zahlen. Dies geschah auch häufig in Naturalien. Und, weil die Herrschaften an Ostern große Feste feierten, waren neben anderen Köstlichkeiten auch Hasen und Eier willkommen, denn gekocht und gebacken wurde zum Osterfest ausgiebig.
So kam dann der Hase mit den Eiern zusammen auf den Ostertisch und wurde zum Osterhasen. So jedenfalls könnte es auch gewesen sein.
Vielleicht hat man das Bunte der Eier auch einfach den Vögeln abgeschaut.
Ist doch die Natur mit ihrer Vielfalt an Farben und Mustern nicht zu übertreffen.
In diesem Sinne wünsche ich ein frohes Osterfest 2018
© Gaby M.